Das Klischee sagt: Selbst der glücklichste Single fühlt sich am Sonntag einsam. Während der Bekanntenkreis Zeit mit dem Partner verbringt, sitzen Singles frustriert zuhause und wissen nicht, wohin mit sich und ihrer Sehnsucht nach Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Doch die Erotik-Community JOYclub macht einen neuen Trend aus, den die Community Manager als „Solo Sunday Love“ bezeichnen. Denn immer mehr Singles erleben den Solo-Sonntag nicht als Qual, sondern geben sich ihrer Lust nach körperlicher Befriedigung sehr bewusst und genussvoll alleine hin. Dies belegen eine aktuelle Umfrage unter 2000 Singles in der Community sowie Studien renommierter Sexualforscher und die Nutzungszahlen führender Erotik-Websites.
Alle tun’s gleich häufig – bloß ein bisschen anders
Knapp über 70% der befragten 2.000 Singles in der Community gaben an, dass sie sich gelegentlich (44,8%) oder häufig (25,7%) einen ganzen Sonntagnachmittag ausschließlich dafür Zeit nehmen, sich ausgedehnt selbst sexuell zu verwöhnen. Männer und Frauen tun es gleich häufig, gestalten das Ambiente aber anders. Ein Viertel der Männer lässt sich am liebsten von erotischen Filmen erregen, knapp gefolgt von der Lust auf Sexting per Chat oder App (23%). Frauen dagegen genießen am liebsten bei einem heißen Bad (24,3%) oder mit ihrem Lieblingstoy (22,4%).
Sonntag ist Erotik-Primetime
Nicht von ungefähr liegt die Zahl der Neuanmeldungen im JOYclub am Sonntagnachmittag 30% über dem Schnitt der restlichen Wochentage. Beliebteste Funktion für die neuen Mitglieder ist nicht das Dating, sondern der Chat. Auch beim Streaming-Anbieter für erotische Filme Pornhub sind die Nutzerzahlen am Sonntag ab 14 Uhr überdurchschnittlich hoch (1). JOYclub-Sprecher Christian Schumann überrascht der Trend zum sonntäglichen Solo-Sex nicht. „Der Umgang mit Masturbation wird allgemein immer natürlicher. Sie ist längst keine Ersatzbefriedigung mehr, sondern eine eigene sexuelle Spielart. Das beeinflusst auch das Freizeitverhalten von Singles. Manche gehen sonntags ins Spa, andere gönnen sich ihr individuelles sexuelles Wellnessprogramm.“
Trend zum Solo-Sex auch wissenschaftlich belegt
Umfragen zufolge masturbieren 94% aller Männer und 85% der Frauen regelmäßig. Das sind bei Männern 22% und bei Frauen sogar 100% mehr als noch vor 30 Jahren (2). Dabei tun es Frauen zwar insgesamt seltener als Männer, sie ziehen aber mehr Lustgewinn daraus (3). Sexualforscher Professor Gunter Schmidt befindet sogar, dass die Masturbation offenbar neu entdeckt wurde. Die Onanie habe das Stigma der Ersatzbefriedigung verloren – sie gedeiht weitgehend unabhängig neben dem Sex zu zweit (2).
Quellen:
(1) http://www.pornhub.com/insights/2016-year-in-review,
https://bs.phncdn.com/insights-static//wp-content/uploads/2016/12/1-pornhub-insights-2016-year-review-hourly-traffic-1.png
(2) http://www.stern.de/gesundheit/selbstbefriedigung-sex—an-und-fuer-sich-3509616.html
(3) http://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/2016-11/masturbation-selbstbefriedigung-haeufigkeit-maenner-frauen-sexsucht-hypersexualitaet